Bibliothek und Archiv für Nutzung geschlossen
Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Vergangenheitsdiskurse in der tschechischen und slowakischen Republik
Gefördert von der VolkswagenStiftung, 05/2000 - 11/2002, Ansprechpartner: Dr. Jan Pauer
Untersuchungsgegenstand ist in vergleichender tschecho-slowakischer Perspektive die Auseinandersetzung mit dem Erbe der kommunistischen Diktatur und der Rekonstruktion nationaler Identität angesichts des Zerfalls des gemeinsamen Staates. Im Fokus steht die vergangenheitspolitische Ebene, d.h. die politischen, rechtlichen, organisatorischen und symbolischen Maßnahmen, die in die politische Verantwortung des Staates fallen sowie die öffentlichen Vergangenheitsdiskurse, die der politischen und nationalen Selbstverständigung dienen.
Beide Nachfolgestaaten mussten sich mit dem Erbe einer doppelten Vergangenheit auseinandersetzen: der kommunistischen und der nationalen. Trotz des erfolgten Modernisierungsausgleichs reagierten beide Nationen unterschiedlich. Stand für die Tschechen die Auseinandersetzung mit dem Erbe der kommunistischen Diktatur und ihrer Überwindung im Zentrum der politischen Diskurse, beherrschte die slowakische Gesellschaft ein intensiver nationaler Diskurs. Die Auseinandersetzung mit dem politischen Erbe der kommunistischen Diktatur und dem Zerfall des gemeinsamen Staates wirft Fragen nach dem Zusammenhang von politischer und nationaler Differenzierung sowie nach der Wechselwirkung von nationaler und politischer Identitätsbildung auf.
Die Untersuchung der tschechischen Dekommunisierungspolitik in ihren wichtigen Bestandteilen (Rehabilitierung, Eigentumsrestitution, Lustration, strafrechtliche Verfolgung politisch motivierter Verbrechen sowie die Dokumentations- und Aktenpolitik) umfasst auch ihre Rolle bei der politischen Differenzierung, ihre öffentliche Akzeptanz und rechtliche Dimension.
In der Slowakei wird die Verwandlung des slowakischen Nationalkommunismus in einen postkommunistischen Nationalismus analysiert und nach dem Zusammenhang von der weitgehenden Elitenkontinuität, der Ablehnung einer aktiven Dekommunisierungspolitik und den autoritären Zügen der slowakischen Politik gefragt.
Anhand zentraler Vergangenheitsdiskurse, die für die nationale Differenzierung von Bedeutung waren - der Tschechoslowakismus und der gemeinsamen Staat, unterschiedliche Konzeptionen von Nationalgeschichte, die Belebung alter Konfliktformationen der deutsch-tschechischen und slowakisch-ungarischen ) wird der widersprüchliche Prozess der Rekonstruktion nationaler Identitäten in der postkommunistischen CR/SR untersucht.
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