20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Lunchtalk #86
12:00 Uhr, OEG 3790 und Zoom
Anna Dial, The ‘Unknown Person’ Publishing House: Community, Art and Activism - Challenges for Independent Publishers in Russia and Exile
Kolloquium
18:15 Uhr, IW3 0330 und Zoom
Elias Angele (Bremen)
Durch den eisigen Vorhang. Wissenschaftleraustausch in der Antarktis, 1956-1983
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Filmvorführung
18:00 Uhr, Kino City 46
"Herr Zwilling und Frau Zuckermann" (DE 1999, Regie: Volker Koepp, 126 Minuten, OmU), Einführung: Susanne Schattenberg
Vortrag
19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung
NS-Überlebende in der Ukraine heute. Ragna Vogel (Kontakte-Контакты e.V.) und Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin) im Gespräch mit Muriel Nägler
Buchvorstellung/Diskussion
19:00 Uhr, Kukoon
Russia’s War in Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen beschreiben den Krieg.
Autorin Tetiana Kostiouchenko im Gespräch mit Eduard Klein
Wissenswertes
Die Forschungsstelle Osteuropa trauert um
die russische Bürgerrechtlerin, Dichterin, Übersetzerin
Natal‘ja Gorbanevskaja
*26.05.1936 Moskau – † 29.11.2013 Paris
FSO 01-024 © Alovert
Natal‘ja Evgen‘jevna Gorbanevskaja – die ihr Archiv in die Obhut der FSO übergeben hat – studierte Philologie an der Leningrader Universität, arbeitete danach als Bibliothekarin, Bibliographin und technische Übersetzerin in Moskau.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre gehörte sie zum Kreis der andersdenkenden Bürgerrechtler und war Initiatorin, Redakteurin und Autorin der illegal im Samizdat herausgegebenen „Chronik der laufenden Ereignisse“. Am 25. August 1968 demonstrierte sie mit anderen Gleichgesinnten auf dem Moskauer Roten Platz gegen den Einmarsch der Sowjetarmee in Prag. Für die Teilnahme an diesem offenen Protest und für ihre bürgerrechtliche Tätigkeit wurde sie in die Zwangspsychiatrie eingewiesen, in der sie bis Februar 1972 zwei Jahre und zwei Monate verbrachte.
Exemplar einer „Chronik…“ FSO 01-232
Im Dezember 1975 emigrierte sie mit ihren Söhnen in den Westen, ließ sich in Paris nieder, wo sie für „Radio Free Europe“, für die Zeitschrift „Kontinent“ und die Zeitung „Russkaja mysl“ mehrere Jahre redaktionell tätig war. Seit 1999 gehörte sie zum Redaktionskollegium der russischsprachigen Zeitschrift „Novaja Polša“, die bis heute in Warschau herausgegeben wird.
Natal‘ja Gorbanevskaja schrieb Prosa und Gedichte, vor allem aber war sie eine hoch geschätzte Übersetzerin aus dem Polnischen, Tschechischen, Slowakischen und Französischen. Von ihr stammen die bedeutendsten russischsprachigen Übersetzungen der Werke Czesław Miłosz‘.
Mit der Emigration 1975 wurde ihr die sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen; in Frankreich erhielt sie den Asylantenstatus, bis ihr im Jahr 2005 die polnische Staatsbürgerschaft zuerkannt wurde.
1995 begann Natal‘ja Gorbanevskaja ihre Dokumente, Korrespondenzen und Manuskripte dem Archiv der Forschungsstelle Osteuropa zu übergeben.
Zum heutigen Tag umfasst ihr Bestand [FSO 01-024] ca. 8 laufende Meter Archivalien sowie ihre Privatbibliothek mit zahlreichen Publikationsraritäten und autorensignierten Büchern.
Natal‘ja Gorbanevskaja in ihrer Pariser Wohnung Mitte November 2013 © Klassen
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