Bibliothek und Archiv für Nutzung geschlossen
Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Im Gedenken an Ludvík Vaculík
(* am 23. Juli 1926 in Broumov, † 6. Juni 2015 in Prag)
Ludvík Vaculík. Český snář [s fotografiemi z archívu autora] FSO 2-049
Ludvík Vaculík absolvierte zunächst eine Handwerkerlehre in der Schuhfabrik Baťa, bevor er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das Abitur nachholte und an der Prager Hochschule für Soziales und Politik studierte. Ähnlich wie viele andere seiner Generation trat auch er 1945 in die Kommunistische Partei ein, deren Mitglied er bis 1968 blieb. Vaculík schrieb zunächst Romane, so „Das Beil“ (Sekyra) von 1966, in dem er idyllisierende Vorstellungen von einer sozialistischen Heimat scharf angriff, oder die existentialistischen, zuweilen grotesken und grausamen „Meerschweinchen“ (Morčata, 1970). Aus seinen Schriften wohl am bekanntesten ist das ein Tagebuch imitierende Werk „Tagträumer“ (Český snář, 1980), in dem Vaculík Leben und Arbeit der Prager dissidentischen Gesellschaft beschrieb und das Konzept des Samizdat diskutierte – wie immer durchaus bissig und rücksichtslos.
Vaculíks Name steht jedoch vor allem für das „Manifest der 2000 Worte“, einen Aufruf vom Juni 1968, der über die Reformabsichten des Prager Frühlings hinausging und eine weitere Demokratisierung und Pluralisierung der Gesellschaft forderte. In der Zeit der „Normalisierung“ der 1970er und 1980er Jahre wurde Vaculík zu einem zentralen Akteur des tschechoslowakischen Dissens und begründete die Edice Petlice (Edition hinter Schloss und Riegel).
Das Archiv der Forschungsstelle besitzt die Kollektion von Zdena Erteltová Philipsová, einer der wichtigsten Mitarbeiterinnen Vaculíks: es handelt sich um etwa 300 Exemplare der Edice Petlice-Reihe sowie weitere Manuskripte von Ludvík Vaculík selbst.
Ludvík Vaculík verstarb am 6. Juni in Prag. Bis zu seinem Tode war er als Autor und Kommentator der Zeitung Lidové Noviny tätig.
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