Lesung und Gespräch
17:00 Uhr, Europapunkt
“Das Leben trotz allem lieben”: Tagebuch über eine Reise nach Odesa.
Autorin Iryna Fingerova im Gespräch mit Eduard Klein
Filmvorführung
18:00 Uhr, Kino City 46
"Nawalny" (ENG/RUS 2022, Regie: Daniel Roher, 98 Minuten, OmDU), Gespräch: Olesya Krivtsova und Denis Shedov
Kundgebung
17:00 Uhr, Bremer Marktplatz
Frieden und Freiheit für die Ukraine!
Vortrag
19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung
NS-Überlebende in der Ukraine heute. Ragna Vogel (Kontakte-Контакты e.V.) und Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin) im Gespräch mit Muriel Nägler
Buchvorstellung/Diskussion
19:00 Uhr, Kukoon
Russia’s War in Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen beschreiben den Krieg.
Autorin Tetiana Kostiouchenko im Gespräch mit Eduard Klein
Wissenswertes
Im Gedenken an Ludvík Vaculík
(* am 23. Juli 1926 in Broumov, † 6. Juni 2015 in Prag)
![](/UserFiles/image/Nachruf/fso_vaculik_201506131.jpg)
Ludvík Vaculík. Český snář [s fotografiemi z archívu autora] FSO 2-049
Ludvík Vaculík absolvierte zunächst eine Handwerkerlehre in der Schuhfabrik Baťa, bevor er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das Abitur nachholte und an der Prager Hochschule für Soziales und Politik studierte. Ähnlich wie viele andere seiner Generation trat auch er 1945 in die Kommunistische Partei ein, deren Mitglied er bis 1968 blieb. Vaculík schrieb zunächst Romane, so „Das Beil“ (Sekyra) von 1966, in dem er idyllisierende Vorstellungen von einer sozialistischen Heimat scharf angriff, oder die existentialistischen, zuweilen grotesken und grausamen „Meerschweinchen“ (Morčata, 1970). Aus seinen Schriften wohl am bekanntesten ist das ein Tagebuch imitierende Werk „Tagträumer“ (Český snář, 1980), in dem Vaculík Leben und Arbeit der Prager dissidentischen Gesellschaft beschrieb und das Konzept des Samizdat diskutierte – wie immer durchaus bissig und rücksichtslos.
Vaculíks Name steht jedoch vor allem für das „Manifest der 2000 Worte“, einen Aufruf vom Juni 1968, der über die Reformabsichten des Prager Frühlings hinausging und eine weitere Demokratisierung und Pluralisierung der Gesellschaft forderte. In der Zeit der „Normalisierung“ der 1970er und 1980er Jahre wurde Vaculík zu einem zentralen Akteur des tschechoslowakischen Dissens und begründete die Edice Petlice (Edition hinter Schloss und Riegel).
Das Archiv der Forschungsstelle besitzt die Kollektion von Zdena Erteltová Philipsová, einer der wichtigsten Mitarbeiterinnen Vaculíks: es handelt sich um etwa 300 Exemplare der Edice Petlice-Reihe sowie weitere Manuskripte von Ludvík Vaculík selbst.
Ludvík Vaculík verstarb am 6. Juni in Prag. Bis zu seinem Tode war er als Autor und Kommentator der Zeitung Lidové Noviny tätig.
Länder-Analysen
» Länder-Analysen
» Belarus Analytical Digest
» Caucasus Analytical Digest
» Moldovan Analytical Digest
» Russian Analytical Digest
» Ukrainian Analytical Digest
Online-Dossiers zu
» Russian street art against war
» Dissens in der UdSSR
» Duma-Debatten
» 20 Jahre Putin
» Protest in Russland
» Annexion der Krim
» sowjetischem Truppenabzug aus der DDR
» Mauerfall 1989