CfP: Coming to the Surface or Going Underground? Art Practices, Actors, and Lifestyles in the Soviet Union of the 1950s-1970s
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, November 13-14, 2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Hera Shokohi (Bonn)
Genozid und Totalitarismus. Die Sprache der Erinnerung an die Opfer des Stalinismus in der Ukraine und Kasachstan
Summerschool European Network Remembrance and Solidarity
25.-26. August 2025 (online), 01.-10. September 2025
Deadline: 06.05.2025
FSO Bremen und Paris; Prag und Paris
Wissenswertes
Im Gedenken an den Archivgeber Nikita Struve
(16.02.1931 – 7.05.2016)
© nekropole.info
Nikita Alekseevič Struve (16.02.1931 in Boulogne-Billancourt – 7.05.2016 ebendort), französischer Russist, Übersetzer und Verleger russischer Herkunft; entstammte der 1918 emigrierten Familie des renommierten Politikers, Ökonomen und Philosophen Petr Struve, dessen Enkel er war. Im Emigrantenkreis um seinen Großvater erlebte Nikita Begegnungen mit russischen Philosophen wie Semen Frank und Nikolaj Berdjaev sowie Dichtern wie Ivan Bunin, Aleksej Remizov, Ivan Šmelev und Marina Cvetaeva.
Nikita Struve studierte an der Sorbonne Slawistik und war an derselben Universität seit 1950er Jahren als Dozent tätig. Seine erste Publikation 1963 behandelt die Geschichte der russisch-orthodoxen Kirche unter dem Sowjetregime „Les chrétiens en URSS“. 1970 übernahm er die leitende Redaktion der 1925 in der Emigration gegründeten und nach mehreren langjährigen Unterbrechungen wieder erscheinenden Zeitschrift „Vestnik Russkogo (Studenčeskogo) Christianskogo Dviženija“ / „Bote der Russischen (Studentischen) Christlichen Bewegung“, seit 1974 „Vestnik Russkogo Christianskogo Dviženija“, redigiert in Paris und New York sowie unterstützt durch illegale Mitwirkung aus Moskau. Struve pflegte rege Kontakte zu Andersdenkenden in der Sowjetunion und verfügte über seine Kanäle, um Samizdat zu schmuggeln.
1979 promovierte Struve über Leben und Werk von Osip Mandelštam, wurde daraufhin Professor und später Leiter des Instituts für Slawistik an der Pariser Universität Nanterre. Seit 1978 leitete er den russischsprachigen Verlag „YMCA-Press“, in dem zum ersten Mal die wichtigsten Werke von Aleksandr Solženicyn „Archipel GULag“ und „August 1914“ veröffentlicht wurden. Sein Leben lang befasste sich Nikita Struve mit Problemen der russischen Emigration und mit russischer Kultur. 1990 besuchte er zum ersten Mal das Land seiner Vorfahren und gründete in Moskau den Verlag „Russkij put‘“ / „Der russische Weg“.
1984 nahm der damalige FSO-Mitarbeiter und Osteuropa-Historiker Leonid Luks Kontakt zu Nikita Struve auf und erreichte, dass aus Paris eine beträchtliche Menge an Samizdat-Exemplaren nach Bremen kam. Die Sammlung aus „Vestnik…“, „Chronika tekuščich sobytij“, der Zeitschrift „37“ und Materialien zu religiösen Bewegungen in der UdSSR bildete den ersten Bestand und legte damit die Grundlage für das Archiv der FSO.
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