CfA: „Challenges of Data Collection, Re-use, and Analysis: Public Opinion, Political Debates, and Protests in the Context of the Russo-Ukrainian War"
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, 25-27.08.2025
Buchvorstellung/Gespräch
19:00 Uhr, Theater Bremen, Foyer Großes Haus
"White But Not Quite": Gibt es antiosteuropäischen Rassismus?
mit Autor Ivan Kalmar
Einführung: Klaas Anders, Moderation: Anke Hilbrenner
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Muriel Nägler
Einführung für Studierende
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Agata Zysiak (Vienna/Lodz)
The Socialist Citizenship. Social Rights and Class in Postwar Poland
Buchvorstellung und Gespräch
18:00 Uhr, Europapunkt
Ein Russland nach Putin?
mit Jens Siegert und Susanne Schattenberg
CfP: Coming to the Surface or Going Underground? Art Practices, Actors, and Lifestyles in the Soviet Union of the 1950s-1970s
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, November 13-14, 2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Hera Shokohi (Bonn)
Genozid und Totalitarismus. Die Sprache der Erinnerung an die Opfer des Stalinismus in der Ukraine und Kasachstan
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Sheila Fitzpatrick (Melbourne)
Lost Souls. Soviet Displaced Persons and the Birth of the Cold War
Wissenswertes
Wir trauern um Igor Markowitsch Jefimow
(08.08.1937 in Moskau – 12.08.2020 in Auburn/USA)

Quelle: FSO 01-253 (Igor Jefimow)
Igor Jefimow kam im historisch tragischen Jahr 1937 zur Welt; kurz vor seiner Geburt wurde sein Vater Mark Jefimow verhaftet und 1938 hingerichtet. Den Krieg überlebte Igor Jefimow mit seiner Mutter in der Evakuation, in einer Siedlung bei Kasan. Nach dem Krieg zogen die beiden nach Leningrad um, wo er die Schule, die Polytechnische Hochschule (1960) und das Literaturinstitut (1973) besuchte.
In den frühen 1960er freundete er sich mit liberal denkenden Intellektuellen an, gehörte diversen literarischen Gruppen an, wie z.B. „Gorozhane“ zusammen mit Boris Wachtin und Wladimir Maramsin, nahm an vielen Aktivitäten innerhalb inoffizieller kultureller Kreise teil und wurde zum Autor, Sammler und Verteiler von Samizdat.
Die enge Freundschaft mit dem Lyriker Iosif Brodsky, den er in der Verbannung besuchte, sowie mit Wladimir Maramsin bescherte Jefimow ein ähnliches Schicksal als Emigrant. Nachdem er 1978 die Sowjetunion verlassen hatte, wurden mehrere im Samizdat kursierende philosophische Abhandlungen unter dem Pseudonym „Andrej Moskowit“ als seine Schriften enttarnt.
Igor Jefimow ließ sich in den USA nieder, arbeitete einige Jahre in dem legendären ARDIS-Verlag von Carl und Ellendea Proffer, bis er 1981 seinen eigenen Verlag „Eremitage“ mit dem Ziel gründete, den Autoren, die in der Sowjetunion aus ideologischen Gründen nicht gedruckt wurden, ein Forum zu bieten. Doch auch er selbst war in diesen Jahren als Schriftsteller sehr produktiv. Bis zum Millenniumswechsel veröffentlichte er über ein Dutzend Romane, die seit der Perestroika alle in Russland erschienen und große Popularität genießen.
Seine letzten Jahre verlebte Igor Jefimow in Pennsylvania (USA), wohl wissend, dass aufgrund seiner Herzerkrankung die Zeit gekommen war, die Ergebnisse seiner literarischen Arbeit zu ordnen. Innerhalb der drei letzten Jahren übergab er stückweise der Forschungsstelle Osteuropa sein persönliches Archiv.
Jefimows literarisches Werk ist längst in die Heimat zurückgekehrt. Sein Freund, der Literatur-Nobelpreisträger Iosif Brodsky bezeichnete Jefimow als russischen philosophischen Schriftsteller in der Tradition Alexander Herzens.
Igor Jefimow war eine ausgesprochen lebensbejahende, geistreiche und humorvolle Persönlichkeit. Wir gedenken seiner mit tiefer Dankbarkeit.
MK
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