CfA: „Challenges of Data Collection, Re-use, and Analysis: Public Opinion, Political Debates, and Protests in the Context of the Russo-Ukrainian War"
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, 25-27.08.2025
Buchvorstellung/Gespräch
19:00 Uhr, Theater Bremen, Foyer Großes Haus
"White But Not Quite": Gibt es antiosteuropäischen Rassismus?
mit Autor Ivan Kalmar
Einführung: Klaas Anders, Moderation: Anke Hilbrenner
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Muriel Nägler
Einführung für Studierende
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Agata Zysiak (Vienna/Lodz)
The Socialist Citizenship. Social Rights and Class in Postwar Poland
Buchvorstellung und Gespräch
18:00 Uhr, Europapunkt
Ein Russland nach Putin?
mit Jens Siegert und Susanne Schattenberg
CfP: Coming to the Surface or Going Underground? Art Practices, Actors, and Lifestyles in the Soviet Union of the 1950s-1970s
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, November 13-14, 2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Hera Shokohi (Bonn)
Genozid und Totalitarismus. Die Sprache der Erinnerung an die Opfer des Stalinismus in der Ukraine und Kasachstan
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Sheila Fitzpatrick (Melbourne)
Lost Souls. Soviet Displaced Persons and the Birth of the Cold War
Wissenswertes
Wir trauern um Miron Semjonowitsch Petrowskij
(08.05.1932 in Odessa − 14.11.2020 in Kiew)

© Vitalij Gorbonos
Miron Petrowskij erblickte das Licht der Welt zu Beginn der großen Hungersnot 1932/33 in der Zeit des Hochstalinismus. Die frühe Kindheit verbrachte er mit seinen Eltern in Kiew und den Zweiten Weltkrieg in der Evakuation in Barnaul/Sibirien bis zur Rückkehr nach Kiew 1948.
1957 schloss er die Philologische Fakultät für russische Literatur an der Kiewer Universität ab, legte sogleich mehrere namhafte kritische Fachpublikationen in solch renommierten Zeitschriften wie „Nowyj mir“ sowie „Voprossy literatury“ vor und fand dennoch keine feste Anstellung. So wurde Miron Petrowskij zum unabhängigen Autor am heimischen Schreibtisch, aber auch zum Zentrum und Treffpunkt andersdenkender russischer und ukrainischer Intellektueller. Petrowskijs Adresse war eine Fundgrube für Samisdat-Suchende, was auch dem KGB nicht lange verborgen blieb.
Um den Kiewer Sicherheitsdiensten zu entgehen, verließ Petrowskij 1960 Kiew und lebte eine Weile illegal in Moskau, wo der Schriftsteller und Literaturkritiker Kornej Tschukowskij seine schützende Hand über ihn hielt, zu dessen Sekretär er wurde und über den er später ein Buch verfasste, das bis heute für Tschukowskij-Biografen ein Standardwerk ist.
Zurück in Kiew unterlag Miron Petrowskij zwischen 1968 und 1987 einem Publikationsverbot; doch gerade in diesen Jahren sind mehrere Monographien von ihm entstanden, die erst in der Perestroika-Zeiten veröffentlicht und viele von ihnen sofort zu Bestsellern wurden.
Petrowskij gilt als ausgewiesener Kenner der russischen Kinderliteratur der 1920er-1930er Jahre sowie der Werke von Michail Bulgakow, Welimir Chlebnikow, Iosif Mandelstam und weiteren Autoren, die für die sowjetische Leserschaft bis dato nur fragmentarisch und ideologisch verfremdet zugänglich waren.
In den 1990er und 2000er Jahren gelang es Miron Petrowskij das westliche Ausland zu bereisen und Vorträge an den Universitäten Englands und der USA zu halten.
Im Jahr 2016 entschloss er sich, sein umfangreiches Archiv der Forschungsstelle anzuvertrauen.
Nach längerer Krankheit ist Miron Petrowskij in Kiew am 14. November gestorben.
Mit Dankbarkeit und Höchstachtung gedenken wir dieser aufrechten Persönlichkeit.
MK
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