CfA: „Challenges of Data Collection, Re-use, and Analysis: Public Opinion, Political Debates, and Protests in the Context of the Russo-Ukrainian War"
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, 25-27.08.2025
Buchvorstellung/Gespräch
19:00 Uhr, Theater Bremen, Foyer Großes Haus
"White But Not Quite": Gibt es antiosteuropäischen Rassismus?
mit Autor Ivan Kalmar
Einführung: Klaas Anders, Moderation: Anke Hilbrenner
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Muriel Nägler
Einführung für Studierende
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Agata Zysiak (Vienna/Lodz)
The Socialist Citizenship. Social Rights and Class in Postwar Poland
Buchvorstellung und Gespräch
18:00 Uhr, Europapunkt
Ein Russland nach Putin?
mit Jens Siegert und Susanne Schattenberg
CfP: Coming to the Surface or Going Underground? Art Practices, Actors, and Lifestyles in the Soviet Union of the 1950s-1970s
The Research Centre for East European Studies (FSO), Bremen, November 13-14, 2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Hera Shokohi (Bonn)
Genozid und Totalitarismus. Die Sprache der Erinnerung an die Opfer des Stalinismus in der Ukraine und Kasachstan
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3 0330 / Zoom
Sheila Fitzpatrick (Melbourne)
Lost Souls. Soviet Displaced Persons and the Birth of the Cold War
Wissenswertes
Wladimir Rafailowitsch Maramsin
(05.08.1934 in Leningrad – 24.04.2021 in Paris)
© Maria Klassen
Wladimir Maramsin kam in Leningrad in dem unruhigen Jahr 1934 zur Welt, in dem der Erste Parteisekretär der Stadt Sergej Kirow ermordet wurde und die erste Welle der Stalin‘schen Massenverhaftungen begann. Im Zweiten Weltkrieg ging Maramsins Vater, ein Fabrikarbeiter, 1941 an die Front, wo er schon nach einem halben Jahr fiel. Maramsins Mutter, Lehrerin, überlebte die Leningrader Blockade, aber ihren Sohn schickte sie aufs Land zu der Großmutter. Nach dem Krieg kehrte Maramsin nach Leningrad zurück, beendete die Schule, beendete 1957 sein Studium an der Elektrotechnischen Hochschule und arbeitete bis 1965 als Ingenieur in einem Betrieb.
Doch bereits 1958 begann er zu schreiben und konnte 1962 seine ersten Publikationen vorweisen. Sein 1963 veröffentlichtes Theaterstück erlebte nur die Uraufführung und wurde sogleich abgesetzt: zu liberal, zu offen und nicht konform. Mit seinen gleichgesinnten Schriftstellernfreunden Boris Wachtin, Igor Jefimow und Wladimir Gubin gründete Maramsin die Literaturgruppe „Goroschane“ (Die Städter), die unter anderem verbotene Autoren im Samisdat verlegte und verbreitete. Auf gleiche Weise verlegte im Samizdat Maramzin gemeinsam mit den Literaturwissenschaftlern Jefim Etkind und Michail Chejfis in den Jahren 1971-1974 die fünfbändige Werkausgabe von dem 1972 ins Exil gezwungenen Josif Brodski. Dafür kam Maramsin in Untersuchungshaft; nach dem Gerichtsprozess 1975 wurde er vor die Wahl gestellt: fünf Jahre Gefängnis oder Ausreise.
1975 ließ sich Maramsin in Paris nieder, wo er aktiv als Autor, Herausgeber und Publizist in diversen Redaktionen der russischen Emigrantenpresse mitwirkte. 1978 gründete er zusammen mit Aleksej Chwostenko die Literaturzeitschrift „Echo“, die bis 1986 vierzehn in der Szene begehrte Ausgaben hervorbrachte. Als Schriftsteller, der sich Zeit seines Lebens als politischen Emigranten betrachtete, hinterließ Maramsin mehrere Bände mit Erzählungen sowie gesellschaftskritischen Romanen (in viele Sprachen übersetzt); sein letztes als Trilogie geplantes Werk „Das Land Emigration“ blieb unvollendet.
Ein wacher Geist, ein scharfsinniger und mutiger Autor, ein humorvoller Mensch ist von uns gegangen, dessen wir dankbar gedenken.
Im Jahre 1997 gründete Wladimir Maramsin in der FSO seinen Archivbestand, den er in regelmäßigen Zeitabständen mit wertvollen Dokumenten seines Schaffens vervollständigte.
MK
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