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Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Julij Borissowitsch Koltun
(12.10.1945 in Leningrad – 23.07.2021 in Hamburg)
FSO 01-276 Koltun
Mein enger Freund, der Filmemacher und Fotograf Julij Koltun, hat mir vieles beigebracht, und solange ich lebe, werde ich mich an ihn und seine Filme, Fotografien und die wunderschönen Fotografischen Stillleben, die er mit seiner Frau Tatiana Venetsianova gestaltete, erinnern. „Julik“, wie ihn die engsten Freunde nannten, war ein St. Petersburger Intellektueller. Das ist eine besondere Auszeichnung für mich. So bleibt er in meiner Erinnerung.
Julij Koltun wurde 1945 in Leningrad als Sohn einer Fotografenfamilie geboren. Im Alter von dreizehn Jahren begann er mit dem Fotografieren. Die Schule absolvierte er per Fernunterricht und arbeitete gleichzeitig als Beleuchter und Kamera-Assistent im Studio LENFILM, später beim Leningrader Fernsehen. Zur gleichen Zeit arbeitete er als Fotograf für die Zeitschriften „Avrora“, „Kultura i Zhizn“ und „Kostjor“ und unternahm zahlreiche Reisen durch das ganze Land.
Seit 1962 war er ein professioneller Kameramann; 1974 machte er seinen Abschluss an der Leningrader Staatlichen Theaterhochschule an der Fakultät für Fernsehregie und arbeitete danach beim Leningrader Fernsehen.
Von 1975 bis 1987 drehte er mehr als 200 Fernsehsendungen, darunter den Zyklus "Situacija", zwei Fernsehspiele "Litschnoje delo" [Eine Privatsache] und "Kompromis", 15 Dokumentarfilme, u.a. die preisgekrönten Streifen "Zagrebnoj" [Der Schlagmann], "Prikosnovenije" [Die Berührung] und "Andrej, syn Olega" [Andrej, Olegs Sohn].
Seit 1984 war Koltun Mitglied des Verbands der Filmschaffenden der UdSSR. Der von ihm 1986 gedrehte zweiteilige Spielfilm „Perestupit‘ tschertu“ [Linie überschreiten] war ein großer Publikumserfolg. Auf dem Moskauer Abenteuerfilmfestival wurde Koltun mit dem Preis für Regie ausgezeichnet. Einen anderen Preis kostete ihn seine Eigenständigkeit und sein Andersdenken: Unter dem Vorwand "beruflicher Untauglichkeit" wurde er im darauffolgenden Jahr entlassen.
Von 1988 bis 1990 gelang es ihm noch an einigen Projekten als Regisseur bei dem Dokumentarfilm-Studio und LENFILM mitzuwirken. Doch 1991 emigrierten er und seine Frau, die Künstlerin Tatiana Venetsianova, nach Deutschland. In den folgenden Jahren arbeitete er im Genre der Stillleben-Fotografie und nahm an Ausstellungen in vielen Städten Deutschlands teil. Seit 2004 arbeitete er für die Firma Bildschon Filmproduktion. 2006 begann er mit der Arbeit an dem Experimentalfilm "Die Dame mit dem Hündchen". Im Jahr 2009 lief der Film im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals in Moskau und wurde vom Publikum und von den Kritikern begeistert aufgenommen. Im selben Jahr zeigte er auf dem Dokumentarfilmfestival ARTDOKFEST seinen Fotomontage-Film „From Nowhere, with Love“, der auf seinem eigenen Fotoarchiv basiert und dem russischen Leben der letzten 30 Jahre in der UdSSR gewidmet ist.
Nach einer langen Krankheit starb Julij Koltun am 23. Juli 2021 in Hamburg.
Yury Veksler
Journalist und Filmemacher
2009 übergaben Julij Koltun und Tatiana Venetsianova dem Archiv der FSO erste Dokumente für ihren persönlichen Bestand, den sie regelmäßig mit weiteren Archivalien vervollständigten.
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