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Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Nur eine „propagandistische Geste“
Zur Aufhebung des Kriegsrechts in Polen am 22. Juli 1983
Quelle: Archiv der Forschungsstelle Osteuropa, FSO, 02-003, Fp0710, Flugblätter.
Das am 13. Dezember 1981 verhängte Kriegsrecht war eine Reaktion des Staatsapparats auf die oppositionelle Massenbewegung Solidarność gewesen, die im Sommer 1980 im ganzen Land entstanden war und sich in den folgenden 16 Monaten mit unterschiedlichsten Initiativen in Bereichen der Wirtschaft, Politik, Bildung und Kultur öffentlich etabliert hatte. Den legalen Status, den die kommunistischen Machthaber der Gewerkschaft Solidarność notgedrungen zugestanden hatten, erkannten sie ihr mit dem Kriegszustand wieder ab. Im Untergrund gründete sich als Landesvertretung der Gewerkschaft die genannte TKK und prägte die Diskussionen und Praktiken der Opposition unter nunmehr konspirativen Bedingungen.
Jene „Erklärung zur Aufhebung des Kriegszustands“ vom 28. Juli 1983 befindet sich im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen. Auf einer halben A4-Seite rechnete die TKK schonungslos mit dem Regime ab. Die Beendigung des Kriegsrechts sei nur eine „propagandistische Geste“ gegenüber dem westlichen Ausland, damit es die Sanktionen aufhebe und erneut Kredite gewähre. In der Tat hatte die Staatsführung nicht den Plan, an die Zeit vor dem Kriegsrecht anzuknüpfen. Vielmehr erhielt sie in der nun einsetzenden Phase der „Normalisierung“ qua Sondergesetzgebung Beschränkungen aus der Zeit des Kriegszustands aufrecht: Diese umfassten beispielsweise Repressionen gegenüber Oppositionellen und die Begrenzung der in der Zeit der offiziell anerkannten Solidarność ausgehandelten Praktiken der Arbeiterselbstverwaltung und der Autonomie der Hochschulen. All dies laufe auf eine „Entmündigung der Gesellschaft als ständiges Element der Staatspolitik“ hinaus, so die scharfe Verurteilung durch die TKK. Überdies wurden die Reformprojekte im Wirtschaftssektor, über die man sich noch im Jahr 1981 verständigt hatte, vom Machtapparat verworfen.
Lesetipps:
Tadeusz Ruzikowski: Stan wojenny w Warszawie i województwie stołecznym 1981 – 1983, Warszawa 2009.
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