Lesung und Gespräch
17:00 Uhr, Europapunkt
“Das Leben trotz allem lieben”: Tagebuch über eine Reise nach Odesa.
Autorin Iryna Fingerova im Gespräch mit Eduard Klein
Filmvorführung
18:00 Uhr, Kino City 46
"Nawalny" (ENG/RUS 2022, Regie: Daniel Roher, 98 Minuten, OmDU), Gespräch: Olesya Krivtsova und Denis Shedov
Kundgebung
17:00 Uhr, Bremer Marktplatz
Frieden und Freiheit für die Ukraine!
Vortrag
19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung
NS-Überlebende in der Ukraine heute. Ragna Vogel (Kontakte-Контакты e.V.) und Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin) im Gespräch mit Muriel Nägler
Buchvorstellung/Diskussion
19:00 Uhr, Kukoon
Russia’s War in Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen beschreiben den Krieg.
Autorin Tetiana Kostiouchenko im Gespräch mit Eduard Klein
Wissenswertes
Neuerscheinung / Publikation
Manuela Putz

Kulturraum Lager. Politische Haft und dissidentisches Selbstverständnis in der Sowjetunion nach Stalin
Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Bd. 86
Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-447-11125-6
Noch heute wird die „Moskauer Küche“ als entscheidender Ort der russischen Dissidenz wahrgenommen. Diese verengte Perspektive verstellt den Blick auf das Lager als eigentlichem Ursprungsort der sowjetischen Menschenrechtsszene. Hier wurden sowohl dissidentische Traditionen der Rechtsverteidigung herausgebildet, als auch bei den Betroffenen ein gemeinsamer Referenzrahmen in Form von aus dem traumatischen Erlebnis der Haft entstandenen Handlungs- und Gefühlsnormen geschaffen. Diese begründeten auch noch nach der Haft den Antrieb für ihr Engagement und prägten ihr Selbstverständnis als Andersdenkende.
Kulturraum Lager untersucht die Hafterlebnisse und -erfahrungen Andersdenkender in der Sowjetunion von Chruščev bis Gorbačev. Die für „besonders gefährliche Staatsverbrecher“ eingerichteten Strafvollzugseinrichtungen werden in ihrem Wandel und in ihrer Bedeutung für die Insassen analysiert. Der Fokus liegt dabei auf inhaftierten Intellektuellen und deren Netzwerken, die seit dem Ende der 1960er Jahre auch über den Eisernen Vorhang hinweg reichten. Die Studie von Manuela Putz beschreibt Strategien, Praktiken und Gefühlsnormen, die die Gefangenen entwickelten, um die Haft zu bewältigen und in ihr Selbstbild integrieren zu können. Die Monografie thematisiert damit Zusammenhänge zwischen Haftregime, Subjektkonstituierung und Verarbeitungsmechanismen von Repressionserfahrung im Poststalinismus.
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