Plan zur Geschlechtergleichstellung
Entsprechend den Anforderungen der EU-Programme „Horizon Europe” und „Gender Equality in Academia and Research”
(Stand: Januar 2023)
Die Forschungsstelle Osteuropa (FSO) ist als An-Institut eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung an der Universität Bremen in der Rechtsform einer Stiftung des bürgerlichen Rechts. Als vergleichsweise kleines Institut, mit etwa 20 bis 25 Beschäftigten, arbeitet die FSO in vielen Bereichen, darunter auch der Gleichstellung, eng mit der Universität zusammen.
Die Forschungsstelle Osteuropa verfolgt die Förderung von Frauen und später die Gleichstellung der Geschlechter seit über 30 Jahren. Bereits 1989 war die FSO Teil des „Sonderprogramms zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses in der Freien Hansestadt Bremen“. Gegenwärtig ist sie der Umsetzung der Regelung zur Gleichstellung von Frau und Mann in außeruniversitären Einrichtungen der Senatorin für Bildung und Wissenschaft vom 04.03.2010 verpflichtet. Zudem unterstützt die FSO das Programm „Wissenschaftsplan 2025. Schwerpunkte der bremischen Wissenschaftspolitik 2020 – 2025“ der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Bremen wie auch das Programm „geschlechtergerecht 2028. Gleichstellungszukunftskonzept“ der Universität Bremen.
Als interdisziplinäres Forschungsinstitut, das mehrere Bereiche (Forschung, Archiv, Wissenschaftstransfer, Bibliothek, Lehre) in einem Institut vereinigt, verfügt die FSO über eigene Strukturen, um die Vielfalt ihrer Mitarbeiter_innen zu fördern. So gibt es das Amt der Frauenbeauftragten (mit Vertreterin), die in einer Wahl alle vier Jahre im Kollegium neu gewählt werden. Die Frauenbeauftragte ist für alle Gender-Fragen am Institut zuständig und stellt die Einhaltung der Verpflichtungen der oben genannten Programme insbesondere bei Personalentscheidungen sicher. Zudem stehen sie und ihre Vertreterin als Vertrauenspersonen dem Kollegium zur Verfügung.
Die Geschlechterbilanz der Beschäftigten wird regelmäßig im Jahresbericht der FSO veröffentlicht und zeigt seit Jahren eine weitgehende Geschlechtergleichstellung am Institut. Für das Jahr 2022 betrug der Anteil der Frauen an den Beschäftigten lt. Stellenplan 61%, der Frauenanteil im Wissenschaftsbereich belief sich auf 47%. Die Führungsebene der FSO ist paritätisch besetzt durch die Direktorin Prof. Dr. Susanne Schattenberg und den stellvertretenden Direktor Prof. Dr. Heiko Pleines.
Im Sinne einer guten Führungskultur finden an der FSO jährliche Mitarbeiter_innen-Gespräche statt, bei denen die laufende Arbeit bilanziert wird und intensiv Motivation, Zufriedenheit, Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, Qualifizierungsmaßnahmen, (Fort-)Bildungsauszeiten oder z.B. Sabbaticals diskutiert werden und auch das gemeinsame Erreichen von Zielen geplant wird. Der Frauenanteil unter den Promovierenden ist stets ausgeglichen. Bei Beratungsgesprächen werden weibliche Studierende zur Promotion aktiv ermuntert. Promovierende Wissenschaftlerinnen werden bei der Vorbereitung auf eine akademische Karriere in einem umfangreichen Programm der Promotionsbetreuung unterstützt. Zusätzlich werden nach Bedarf Beratungsangebote geschaffen, wie etwa individuelle Gespräche mit einer externen Coaching-Expertin während der Corona-Pandemie.
Neben den Beratungsangeboten der FSO nutzen FSO-Angehörige auch regelmäßig die Förder-, Beratungs- und Fortbildungssmöglichkeiten der Universität Bremen. Promovierende haben wiederholt am „plan m - Mentoring in Science"-Programm teilgenommen, das Frauen bei der Planung einer Wissenschaftskarriere unterstützt. Ebenso bieten die Universität und Institutionen der Universität wie etwa Sonderforschungsbereiche oder die Bremen International Graduate School of Social Sciences regelmäßig zu Fortbildungen und Maßnahmen zur Sensibilisierung im Bereich Geschlechtergleichheit, unbewusste Vorurteile, Mobbing und Gewalt oder auch Konfliktbewältigung an.
Entsprechend den Vorgaben der EU und des Bundesarbeitsgerichts wird darauf geachtet, dass alle Mitarbeiter_innen einen Maximalwert an Überstunden nicht überschreiten, um den Mitarbeiter_innen ausgewogene Erholungsphasen zu bieten. Zudem sieht sich die Forschungsstelle Osteuropa als familienfreundliche Arbeitgeberin, die sowohl ihre Mitarbeiter_innen als auch Gastwissenschaftler_innen bei der Elternzeitgestaltung und der Suche nach Betreuungseinrichtungen für Kinder unterstützt. Dies gilt in der Praxis für beide Geschlechter. Flexible Arbeitszeiten wie auch verschiedene Regelungen zu Sonderurlaub oder Home-Office ermöglichen es den Mitarbeiter_innen, alte Rollenmuster abzustreifen und flexibel den Arbeitsalltag zu meistern.
Als ein Institut der Regionalforschung sind wir auf den interkulturellen Austausch angewiesen; interkulturelle Kompetenzen sind Kern unserer Arbeit. Die Vielfalt der Mitarbeiter_innen, Promovierenden, Gastwissenschaftler_innen und Praktikant_innen in Bezug auf Herkunft, Geschlecht, Migrationsgeschichte, Alter und Forschungsschwerpunkt sichert die Qualität unserer Arbeit. Geschlechterbeziehungen, Diversität und Migration sind dabei auch regelmäßig Gegenstand der eigenen Forschung und Wissenschaftskommunikation.
Bremen, 10. Januar 2023
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