Bibliothek und Archiv für Nutzung geschlossen
Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Kriegsgefangene Rotarmistinnen im Zweiten Weltkrieg
Promotionsprojekt von Muriel Nägler
Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Während des Zweiten Weltkriegs diente in der Roten Armee zum ersten Mal in der modernen Kriegsführung eine große Zahl an Frauen als reguläre Soldatinnen, viele von ihnen gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Für die Rotarmistinnen bedeutete die Gefangennahme physische, emotionale und häufig auch sexualisierte Gewalterfahrungen. Während die Behandlung der Frauen in deutscher Gefangenschaft mittlerweile vermehrt in der Forschung Beachtung findet, wird auf ihre Perspektive wie die in der Gefangenschaft gemachten Erfahrungen und die Auswirkungen dieser auf ihr weiteres Leben kaum eingegangen. Denn ihre Befreiung bedeutete keineswegs, dass sie die Verfügungsgewalt über ihr Leben zurückerlangten. So waren auch sie bei ihrer Rückkehr mit dem pauschalen Vorwurf des Vaterlandverrats konfrontiert und mussten zunächst das sowjetische Repatriiierungssystems durchlaufen, das für Einige in Repression und erneuter Lagerhaft endete. Ebenso wurde ihnen die Verarbeitung der Gefangenschaft erschwert, da die Nachkriegsgesellschaft die ehemaligen kriegsgefangenen Rotarmistinnen in mehrerer Hinsicht stigmatisierte – da sie als Frauen in der Armee gedient hatten und da sie in Kriegsgefangenschaft gerieten. Ihre Erfahrungen passten nicht in die staatliche Heroisierung des Großen Vaterländischen Krieges und fanden deshalb keine erinnerungskulturelle Beachtung. Die fehlende Repräsentation und große Diskrepanz zwischen dem Erlebten und dem offiziellen Narrativ ließ die Frauen verschiedene Sinnstiftungsstrategien entwickeln, das Erlebte in den eigenen Identitätsentwurf zu integrieren. Durch die Auswertung von Selbstzeugnissen soll in diesem Promotionsprojekt die Erfahrungen kriegsgefangener Rotarmistinnen aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive untersucht werden.
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