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Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Media control as source of political power: The role of oligarchs in electoral authoritarian regimes
gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG),
Projektnummer PL 621/4-1
Laufzeit: 2018 - 2021
Projektteam: Prof. Heiko Pleines, Dr. Esther Somfalvy
In autoritären Regimen ist die Manipulation der Medienberichterstattung von zentraler Bedeutung. Zunehmende autoritäre Tendenzen beginnen meist mit Druck auf unabhängige Medien und deren Eigentümer, die in vielen Fällen einflussreiche Geschäftsleute sind. Oft nutzen solche Oligarchen (wie sie im postsowjetischen Raum allgemein genannt werden) ihre Kontrolle über Massenmedien, um in Verhandlungen mit politischen Eliten positive Berichterstattung gegen eine Vorzugsbehandlung für ihre Geschäftsinteressen eintauschen zu können.
In diesem Zusammenhang wird regelmäßig davon ausgegangen, dass Eigentum eine direkte Kontrolle über die Medienberichterstattung gibt. Im Rahmen des Forschungsprojekts haben wir diese Annahme für drei Länder (Kasachstan, Russland, Ukraine) getestet, indem wir Medien und Journalisten als eigenständige Akteure und nicht als Sprachrohre der Eigentümer untersuchten. Die zentralen Forschungsfragen waren, unter welchen Bedingungen Journalisten öffentlich gegen Druck von außen protestieren und was das für Medieninhalte und politische Regimedynamiken bedeutet.
Dazu führte das Projektteam eine umfangreiche Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung durch, führte Interviews mit Journalisten prominenter nationaler Medien, erstellte Datenbanken zu Protestereignissen, erfasste das Protestrepertoire von Journalisten und führte Fallstudien zu umstrittenen Eigentümerwechseln von Medienunternehmen durch. Im Rahmen des Datenschutzes und des Urheberrechts wurden die Datensammlungen auf dem Online-Repositorium Discuss Data veröffentlicht.
Die Projektergebnisse zeigen, dass der aktuelle Trend der wissenschaftlichen Forschung, sich auf die Analyse von Legitimationsstrategien der herrschenden politischen Eliten zu konzentrieren, für stärker autoritäre Länder wie Kasachstan oder das heutige Russland angemessen ist. So zeigt die qualitative Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung über Proteste in Kasachstan, dass es eine klare Strategie gibt, kleinere Proteste zu ignorieren und größere Proteste als illegale Krawalle zu diskreditieren, ohne Protestorganisatoren oder Teilnehmende zu zitieren. Diese Berichterstattung gibt der politischen Führung die Chance, sich moderat und nachsichtig zu präsentieren, ohne politische Zugeständnisse machen zu müssen. Auch unabhängige Medien und Online-Medien stellen dieses Framing nicht in Frage.
Bei autoritären Regimen mit stärkerem politischem Wettbewerb, wie der Ukraine vor den Euromaidan-Protesten 2013/14, können Journalisten jedoch eine wichtige Rolle in der politischen Entwicklung spielen. Ihr Hauptbeitrag liegt in der alternativen Berichterstattung über Ereignisse, wobei einige Journalisten auch einflussreiche Mitglieder einer politischen Gegenelite werden können. Um die Rolle von Journalisten besser zu verstehen, müssen die Wahrnehmungen und das Umfeld von Journalisten genauer untersucht werden. Die Studien zum ukrainischen Fall bilden daher den wichtigsten Beitrag des Projekts zur aktuellen Forschung zu autoritären Regimen.
Projektworkshop
Workshop "Media control as source of political power in Central and Eastern Europe” organized jointly with the Aleksanteri Institute, University of Helsinki, 2 - 3 September 2019 (Programm)
Ein Bericht über den Workshop wurde im Blog des Russian Media Lab Networks veröffentlicht.
Ausgewählte Beiträge des Workshops wurden in einem Themenheft von Media and Communication veröffentlicht.
Publikationen
Pleines, Heiko / Somfalvy, Esther (2022): Protests by journalists in competitive authoritarian regimes: repertoire and impact in the case of Ukraine (2010-14), in: Democratization (online first), (open access)
Dovbysh, Olga / Somfalvy, Esther (2021): Understanding Media Control in the Digital Age, in: Media and Communication 9:4, 1-4, (open access)
Somfalvy, Esther / Pleines, Heiko (2021): The agency of journalists in competitive authoritarian regimes. A case study of Ukraine during the Yanukovich presidency, in: Media and Communication 9:4, 82-92 (open access)
Heinrich, Andreas / Pleines, Heiko (2021): Debates about export pipelines from the post-Soviet region: Opinion leaders and advocacy coalitions, in: Extractive Industries and Society, 8:4, online only
Somfalvy, Esther (2021): Schrumpfende Freiräume für Russlands Medien, in: Russland-Analysen 403, 25-27 (open access)
Pleines, Heiko (2020): Media Control as Source of Political Power: Differentiating Reach and Impact, in: Russian Analytical Digest 258, 2-7 (open access)
Somfalvy, Esther (2020): Shrinking Niches for Independent Journalism: the Case of Vedomosti in: Russian Analytical Digest 258, 8-11 (open access)
Pleines, Heiko (2019): The Political Role of Business Magnates in Competitive Authoritarian Regimes, Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 60:2, 299-334 (open access)
Pleines, Heiko (2019): Berichterstattung über öffentliche Proteste in Kasachstan. Medienkontrolle als Quelle politischer Macht, in: Zentralasien-Analysen 138, 2-11 (open access)
Pleines, Heiko (2019): Oligarchs and Political Regime Change. A Comparative Perspective, in: Russian Analytical Digest 233, pp. 2-4 (open access)
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