Bibliothek und Archiv für Nutzung geschlossen
Bewerbungsschluss 05.01.2025
20h/Monat ab 1. April 2025; Unterstützung in Forschung und Lehre
Admin, max. 18h / Woche
zum 01.01.2025
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Kerstin Brückweh (Erkner)
Wohnen und Wohneigentum. Lässt sich aus der Geschichte der Transformation in Ostdeutschland lernen?
20.01.2025 Bewerbungsschluss
03.07.-05.07.2024, Dresden
Buchvorstellung
18:00 Uhr, OEG 3790
"The Making and Unmaking of the Ukrainian Working Class"
mit Dr. Denys Gorbach (Autor) und Prof. Dr. Jeremy Morris (Diskutant)
Wissenswertes
Alternatives Gedächtnis der Permer Politlager
finanziert von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED DiktaturProjektlaufzeit: 2019-2021
Der politische Druck auf kritische Stimmen und Oppositionelle in Russland unter Wladimir Putin zeigt in den letzten Jahren negative Auswirkungen auf die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit. Ins Visier geraten sind auch jene Initiativen, die Geschichtsaufarbeitung betreiben, u.a. die nur unzureichend erforschten politischen Repressionen gegen sowjetische Dissident*innen in den 1970 und 1980er Jahren. Seit den 1960er Jahren wurde Regimekritiker*innen, die aus politischen Motiven wegen "antisowjetischer Agitation und Propaganda" verurteilt wurden, in zwei Strafvollzugseinrichtungen in Mordvinien und dem Permer Gebiet inhaftiert. Die Erinnerung an die in den drei Abteilungen der "Permer Politlagern" internierten Gefangenen ist angesichts der gegenwärtigen politischen Lage in Gefahr, in Vergessenheit zu geraten oder sogar zielgerichtet verharmlost zu werden.
Ziel des Projekts ist, die im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa (FSO) in Bremen in großem Umfang vorhandenen Archivmaterialien zur Geschichte der Permer Politlager und ihrer ehemaligen Insassen zu erschließen und in Deutschland ein alternatives Gedächtnis an die Haftorte und die darin inhaftierten politischen Gefangenen zu bewahren. Es sollen damit die notwendigen Grundlagen für die weitere wissenschaftliche Erforschung von politischen Repressionen im Poststalinismus geschaffen werden, aber auch ein Fundament für die historisch-politische Bildungsarbeit gelegt werden.
Die im Projekt zu erschließenden Bestände sind drei verschiedenen thematischen Schwerpunkten zugeordnet:
a) Vor- und Nachlässe ehemaliger politischer Gefangener der Permer Politlager. Erschlossen werden die Materialien von Wladimir Bukowski, Semjon Glusman und Georgi Dawydow.
b) Vor- und Nachlässe von Menschenrechtsaktivist*innen und Unterstützer*innen sowjetischer politischer Gefangener im Westen. Erschlossen werden die Materialien der Amnesty-International Aktivistin Christa Bremer, der Nachlass der Übersetzerin und Unterstützerin ukrainischer Dissident*innen Anna-Halja Horbatsch und der persönliche Archivbestand des niederländischen Menschenrechtsaktivisten Robert van Voren mit der von ihm gegründeten Bukowski-Stiftung.
c) digitale Dokumentationsmaterialien zum Aufbau der Gedenkstätte Perm-36 am authentischen Ort des ehemaligen Straflagers VS-389 seit Ende der 1980er Jahre bis zu ihrer Verstaatlichung. Diese Sammlung enthält auch biographische Materialien wie Oral History Interviews mit ehemaligen Gefangenen der Permer Politlager und die von der Lageradministration geführte Kartei mit Registerkarten der Insassen der Strafvollzugseinrichtung.
In ihrer Zusammenschau geben die Archivbestände ein Gesamtbild über die politisch motivierte Strafverfolgung in der Sowjetunion, ihre transnationale Dimension sowie ihre vielfältigen politischen Implikationen bis in die Gegenwart.
Projektteam:
Projektleitung: Dr. Manuela Putz (Koordination, wissenschaftliche Betreuung)
Archiverschließung: Dr. Tatiana Dvinyatina, Alesia Kananchuk
Berichte über das Archiverschließungsprojekt:
Sarah Batelka, "Im heutigen Russland ist die Erinnerung an Dissidenten in Gefahr", in: Update. Magazin der Universität Bremen 3/2020, S. 22-26.
English version: "In Today's Russia Rememberance of Dissidents is in Danger"
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