Sammlung von Dokumenten politischer und zivilgesellschaftlicher Organisationen seit dem Ende des Sozialismus
Die Sammlung enthält für Russland, Polen und Tschechien Eigendokumente politischer und zivilgesellschaftlicher Organisationen seit dem Ende des Sozialismus. Eigendokumente sind Printdokumente und digitale Dokumente, die von politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen selbst herausgegeben worden sind und die die Arbeit oder das Profil der jeweiligen Organisation beschreiben. In der überwiegenden Mehrheit handelt es sich um Dokumente, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, also nicht um interne Berichte oder Materialien. Die Sammlung umfasst vor allem folgende Dokumenttypen: (1) Programme, programmatische Schriften, (2) Jahresberichte, (3) analytische Berichte sowie Hintergrundberichte zu bestimmten Themen, (4) Informationsbroschüren und (5) Webseiten sowie Einzeldokumente, die von den entsprechenden Organisationen im Internet bereitgestellt werden.
Ansprechpartner:
Sammlung zu Russland:
Abteilung Sowjetunion und Nachfolgestaaten: archivfso@uni-bremen.de
Sammlung zu Polen und Tschechien:
Abteilung Ostmitteleuropa archiv.ome@uni-bremen.de
Sammlungsprofile
Zu Russland werden Eigendokumente von politischen Parteien / Organisationen sowie von Organisationen der Menschenrechtsbewegung gesammelt. Die Sammlung der post-sozialistischen Eigendokumente beginnt 1992 und wurde mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 abgeschlossen.
Unter dem Begriff Politische Parteien / Organisationen werden alle Organisationen in Russland verstanden, die eine direkte Mitwirkung an den politischen Entscheidungsprozessen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene als politische Akteure (und nicht als Lobbyisten) anstreben.
Menschenrechtsorganisationen bezeichnet alle zivilgesellschaftlichen Organisationen in Russland, die sich gemäß ihrer Satzung vorrangig für die Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte einsetzen. Hierzu zählen sowohl Organisationen, die sich auf die Menschenrechte im Allgemeinen beziehen, wie auch Organisationen, die sich auf einzelne politische Bürgerrechte, wie z.B. das Recht auf freie Meinungsäußerung, konzentrieren. Das Sammelprofil umfasst ausschließlich genuin russische Menschenrechtsorganisationen. Dabei werden nur die Eigendokumente der renommierten und aktiven Organisationen von überregionaler Bedeutung gesammelt.
Gegenwärtig wird die Sammlung im Rahmen des Archivierungsprojekt "On Attempts to Transform the Communist Past into Democracy: Testimonies and Documents of Civil Society Institutions and Political Opposition in Russia until 2022" erschlossen und in der Datenbank des Archivs der FSO online zugänglich gemacht.
Zu Polen werden Eigendokumente von politischen Parteien / Organisationen sowie der Gewerkschaft Solidarność gesammelt. Die Sammlung der post-sozialistischen Eigendokumente beginnt 1989 und wird laufend fortgeführt. Zum Stand März 2014 sind in der Datenbank insgesamt 3.000 Eigendokumente erfasst. Die Sammlung umfasst Eigendokumente von Parteien und Wahlbündnisse (sortiert nach Organisationen) und Wahlkampfmaterialien (sortiert nach Jahren), die die Wahlkampagnen zu Präsidentschafts-, Parlaments- und Europaparlamentswahlen sowie für die Organe der regionalen und kommunalen Selbstverwaltung sowie Referenden dokumentieren. Insgesamt sind Dokumente von über 50 politischen Organisationen vorhanden. Zusätzlich werden Eigendokumente der Gewerkschaft Solidarność gesammelt.
Zu Tschechien beginnt die Sammlung der post-sozialistischen Eigendokumente bereits 1990 in der Zeit der Tschechoslowakei und endet 2009. In der Datenbank sind insgesamt 1.400 Eigendokumente erfasst. Das Sammelprofil umfasst alle Parteien, die ab 1996 für mindestens drei Legislaturperioden im tschechischen Parlament vertreten waren. Dies sind: Česká strana sociálně demokratická (ČSSD), Komunistická strana Čech a Moravy (KSČM), Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová (KDU-ČSL), Občanská demokratická strana (ODS). Zusätzlich gibt es Eigendokumente der Občanská demokratická aliance (ODA). |