Kundgebung
17:00 Uhr, Bremer Marktplatz
Frieden und Freiheit für die Ukraine!
Vortrag und Diskussion
19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung
NS-Überlebende in der Ukraine heute. Ragna Vogel (Kontakte-Контакты e.V.) und Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin) im Gespräch mit Muriel Nägler
Buchvorstellung/Diskussion
19:00 Uhr, Kukoon
Russia’s War in Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen beschreiben den Krieg.
Autorin Tetiana Kostiouchenko im Gespräch mit Eduard Klein
Buchvorstellung/Gespräch
19:00 Uhr, Theater Bremen, Foyer Großes Haus
"White But Not Quite": Gibt es antiosteuropäischen Rassismus?
mit Autor Ivan Kalmar
Einführung: Klaas Anders, Moderation: Anke Hilbrenner
Wissenswertes
Ausstellung „KunstMachtOsteuropa"
Ausstellung vom 4. Oktober bis 27. November 2011 im Kulturhaus Stadtwaage, Bremen
Czesław Miłosz (1911 – 2004) wird oft als der größte polnische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Mikalojus Konstantinas Čiurlionis (1875 – 1911) gilt als Begründer der litauischen Musik und Malerei und zugleich als ihr bedeutendster Vertreter.
Auf das Jahr 2011 fällt sowohl der 100. Todestag von Čiurlionis als auch der 100. Geburtstag von Miłosz. Beide Jubiläen werden sowohl in Polen als auch in Litauen begangen. Das liegt daran, dass beide Künstler von beiden Kulturen geprägt waren - ein Ergebnis der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte seit dem Mittelalter, als Polen und Litauen in einem Staat vereint waren. Die Feiern des Jahres würdigen 2011 die Rolle, die beide Personen während der Zeit des Sozialismus spielten. Miłosz war einer der schärfsten Kritiker des sozialistischen Systems gewesen, und Čiurlionis hatte in seinem Werk immer wieder die polnisch-litauische gemeinsame Kultur thematisiert – zur Zeit des Sozialismus ein Tabu. Da beides den Regimes höchst unliebsam war, erklärte man Miłosz zur Unperson und versuchte Čiurlionis für die sozialistischen Zwecke zu vereinnahmen. Beide Strategien blieben jedoch erfolglos. Die Werke des Literaturnobelpreisträgers Miłosz wurden im polnischen Untergrund nachgedruckt und im gesamten Ostblock verbreitet. Vor allem mit seiner Schrift Verführtes Denken (1953), in der er die verführerische Anziehungskraft des sozialistischen Systems auf die Intellektuellen beklagte, wurde er zu einer moralischen Autorität für die Dissidenten im östlichen Europa. Čiurlionis’ Musik und seine Gemälde hingegen konnten offiziell aufgeführt bzw. ausgestellt werden. Sie wurden aber im Sinne der sozialistischen Kulturpolitiker umgedeutet. So wurde z. B. die Darstellung heidnischer Motive aus der litauischen Sagenwelt in seinen Bildern als Beweis für eine atheistische Position hingestellt. Das Regime konnte jedoch nicht verhindern, dass Čiurlionis’ Werk bei den Intellektuellen Sowjetlitauens die Erinnerung an den vorherigen litauischen unabhängigen Staat und die polnischlitauische Symbiose lebendig erhielt. Heutzutage gelten beide Künstler als wichtige Vordenker des polnisch-litauischen Verständigungsprozesses, der eine Grundlage für den EUBeitritt beider Länder im Jahre 2004 bildete.
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