Diskussion: "1000 Tage Krieg in der Ukraine - wie weiter?"
18:00 Uhr, Europapunkt Bremen
Mattia Nelles, Eduard Klein, Oksana Chorna, Susanne Schattenberg
Film und Gespräch: Heller Weg
19:00 Uhr, Kulturwerkstatt Westend
Mit Regisseurin Iryna Riabenka, moderiert von Oksana Chorna
Kolloquiumsvortrag
18:15 Uhr, IW3, Raum 0330 / Zoom
Natalia Fedorenko (Bremen)
Coming of Age in the Urals in the Early 1960s: Ideals and Perspektives of the Middle Class. The Story of Anna Tarshis
Wissenswertes
Veranstaltungsarchiv 2020
07. Februar 2020, Gesprächskonzert: Edison Denisov (1929-1996) – Meister der sowjetischen Moderne, Ein Gesprächskonzert zum 90. Geburtstag des Komponisten
Edison Denisov (1929–1996) studierte Mathematik in Tomsk / Sibirien, als Dmitri Schostakowitsch ihn 1950 persönlich zum Studium ans Moskauer Konservatorium einlud. Er schloss es 1956 ab, als Nikita Chruschtschow die Entstalinisierung einleitete. Von den neuen Freiheiten profitierten auch Komponisten wie Denisov. Er lehrte nun am Konservatorium und erschloss sich und der Moskauer Musikwelt „neue“, moderne Musik, die seit den 1920er Jahren in der UdSSR verstummt war. Denisov selbst entwickelte in seinen Kompositionen (z.B. im Vokalzyklus Sonne der Inkas) den Serialismus zur Meisterschaft. Während der Westen ihn als „Mozart des 20. Jahrhunderts“ feierte, wurde er in der UdSSR mit Misstrauen beäugt. Seine Werke gelangten nur selten und vorwiegend an alternativen Orten zur Aufführung. Am Konservatorium durfte Denisov bis zur Perestroika-Zeit nur Orchestrierung, nicht aber Komposition unterrichten. Dennoch brachte seine Klasse hervorragende Vertreter einer neuen Komponistengeneration hervor, die sich als Denisovs Schüler verstanden.
Denisov war stets eng der französischen Kultur verbunden und pflegte intensive Kontakte mit Pierre Boulez. Daher ließ er sich nach einem schweren Autounfall 1994 in Paris behandeln, wo er seine letzten zwei Lebensjahre verbrachte.
2018 übergab seine Witwe Ekaterina Denisova-Kouprovskaia die umfangreiche Korrespondenz ihres Mannes, darunter die Briefwechsel mit Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke und Luigi Nono, an das Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen. Ermöglicht wurden der Erwerb des Archivs sowie die Veranstaltung des Konzerts durch die Karin und Uwe-Hollweg-Stiftung. Organisiert wird es von der Forschungsstelle Osteuropa in Kooperation mit MusikerInnen der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Es werden gespielt:
Sonate für Flöte und Klavier (1960)
Trois Preludes für Klavier (1994)
Sonate für Klarinette solo (1972)
Trio für Flöte, Fagott und Klavier (1995)
Ausführende:
Ulrike Höfs, Flöte
Maximilian Krome, Klarinette
Hannah Gladstones, Fagott
Kiveli Dörken, Klavier
Einführung und Gespräch:
Ekaterina Denisova-Kouprovskaia
Dr. Boris Belge
Zeit: Fr. 07.02.2020, 19:30
Ort: Sendesaal Bremen, Bürgermeister-Spitta-Allee 45, 28329 Bremen
Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.
Eine Veranstaltung der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen in Kooperation mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Mit großzügiger Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung
Hier finden Sie den Flyer zu der Veranstaltung.
22. April 2020, Webinar: Covid-19 in Belarus and the regional context
with Olga Dryndova (Belarus-Analysen, Bremen) and Andrei Yeliseyeu (East Center, Warsaw)
Belarus’ handling of the Corona pandemic crisis has raised severe criticism domestically and evoked astonishment by external observers. Public information policy and official data in the country is met with civic disbelief and stands in stark contrast to the accounts of individual activists and medics. The question whether Belarus is pursuing a strategy of mitigation as opposed to the strategy of containment (that other countries in the region adhere to), how this strategy is perceived by Belarusian society, and what different scenarios could be expected from this will be subject of our webinar.
Participation: If you wish to participate, please register with Anja Krüger (events@zois-berlin.de) by Tuesday, April 21. The login details will be sent on Wednesday morning.
more information: ZOIS
background information: Belarus-Analysen: Covid-19 in Belarus: Reaktionen, die alle überraschen, by Olga Dryndova
30. Juni 2020, Online-Gespräch: "Racial Thinking and Mixed Marriage in the Soviet Union"
Online-Gespräch mit
Adrienne Edgar | University of California, Santa Barbara
Maren Röger | Universität Augsburg
Yasemin Karakaşoğlu | Universität Bremen
moderiert von Susanne Schattenberg | Universität Bremen
This talk examines the role of racial thinking in the Soviet Union through the lens of interethnic marriage. Having long accepted the Soviet claim that race and racism did not exist in the socialist state, scholars have only recently begun to explore the covert racialization of the discourse and practice of nationality in the late Soviet Union. Drawing on oral history interviews with members of mixed families in Kazakhstan and Tajikistan, the talk will show that Soviet citizens often understood and spoke of nationality in racialized ways, even if they never used the word “race.”
Die Kontrapunkte-Reihe ist eine Veranstaltung von Worlds of Contradiction in Kooperation mit dem Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften, dem Institut für Interkulturelle und Internationale Studien und dem Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen. Sie sind auch Teil des Kolloquiums für Politische Theorie.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
29. September 2020, Online-Gespräch: Der Osten entlässt seine Kinder
In Anlehnung an Wolfgang Leonhards Memoiren „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ wurde nach der „Patenschaft“ osteuropäischer Länder für die Wiedervereinigung gefragt. Auch wenn nur die UdSSR dem Prozess im 2+4 Vertrag zustimmen musste, war auch für die unmittelbaren Nachbarn die Wiedervereinigung ein Wagnis. In der Podiumsdiskussion kommen dezidiert Osteuropäer*innen zu Wort, die ihre Gedanken zu außen- und innenpolitischen Veränderungen im wiedervereinigten Deutschland erläutern. Wie erinnern sie aus ihrer jeweiligen Perspektive die historische Situation 1989/90? Welche Rolle und Bedeutung gaben sie damals Deutschland und dessen Wiedervereinigung, und welche Prognosen stellten sie für die kommenden Jahre? Und nicht zuletzt: Wo verorten sie Deutschland heute, und was wünschen sie sich von Deutschland in Bezug auf ihr Land, Europa und die Welt? Für Tschechien sprach der tschechische Botschafter Tomáš Kafka, für Polen der Publizist Adam Krzemiński und für Russland Irina Scherbakowa von der Menschenrechtsorganisation Memorial in Moskau. Begrüßung: Tanja Baermann (Vertretung der Hansestadt Bremen bei der EU), Moderation: Susanne Schattenberg.
Die Online-Diskussion findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Der lange Weg von Ost nach West. 30 Jahre deutsche Einheit.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
22. Oktober 2020, Online-Podiumsdiskussion: 30 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion: Erfolge und Fehler. Praktiker*innen und Berater*innen des Wirtschaftsumbaus ziehen Bilanz
Die öffentliche Debatte in Deutschland zur Wirtschaftstransformation konzentriert sich oft auf die Treuhandanstalt. Die für die Privatisierung des DDR-Volkseigentums zuständige Behörde agierte jedoch nicht allein oder im luftleeren Raum, sondern auf institutioneller Basis und in vielfältigen Beziehungsgeflechten. Grundlegende Akteur*innen und Konzepte geraten häufig aus dem Blick, obwohl sie für eine Einschätzung und Bewertung der damaligen Prozesse wesentlich sind.
Die Podiumsdiskussion widmet sich daher der Frage nach den politischen Strategien und Praktiken, mit denen die Zentrale Verwaltungswirtschaft der DDR binnen kürzester Zeit in eine Marktwirtschaft umgewandelt wurde. An den Ereignissen beteiligte Zeitzeug*innen blicken auf die Entscheidungen und Maßnahmen des Wirtschaftsumbaus zurück, bewerten, diskutieren und richten den Blick auch in die Zukunft.
Das Podium ist besetzt mit Politiker*innen und (Wirtschafts-)Wissenschaftler*innen aus Ost und West, die zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten, mit alternativen Positionen und Erfahrungshintergründen den Prozess begleiteten oder mitgestalteten.
Christa Luft war Wirtschaftsministerin in der ersten Nach-Wende-(Modrow-)-Regierung der DDR und von 1994-2002 direkt gewählte Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Sie wirkte im Haushalts- und im Wirtschaftsausschuss. Damals wie heute kritisiert sie den bundesdeutschen Weg in die Einheit.
Johannes Ludewig gehörte als Spitzenbeamter im Kanzleramt und als „Ostbeauftragter“ der Bundesregierung zum engsten Kreis derjenigen, die das Programm „Wirtschafts- und Währungsunion“ diskutierten und feder-führend in reale Politik umsetzten. 2015 veröffentlichte er das Buch „Unternehmen Wiedervereinigung. Von Planern, Machern und Visionären“.
Udo Ludwig, der als Ökonom an der Akademie der Wissenschaften in der DDR gearbeitet hatte, untersuchte den Transformationsprozess unmittelbar in seiner Forschungstätigkeit am Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Er war Leiter der Abteilung „Makroökonomik“ am IWH und über viele Jahre als Mitglied der „Gemeinschaftsdiagnose“ Berater der Bundes-regierung.
Rudolf Hickel ist Finanzökonom und Mitbegründer der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik. Er setzt sich seit 1990 intensiv für eine sozial und ökologisch gestalte Transformation auch als Schlichter für den Pilotabschluss der Metall- und Elektroindustrie Sachsen 1993 ein. Das mit Jan Priewe veröffentlichte Buch „Preis der Einheit“ (1992) wurde auch in Korea publiziert.
Die Begrüßung erfolgt durch die Leiterin des Forschungsverbundes „Modernisierungsblockaden in Wirtschaft und Wissenschaft der DDR“, Prof. Dr. Jutta Günther, und die Direktorin des ZFL, Dr. Uta Bretschneider.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem MDR statt. (Moderation: Ine Dippmann)
Die Online-Diskussion findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Der lange Weg von Ost nach West. 30 Jahre deutsche Einheit.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
07. November 2020, Online-Diskussion: Innovationen in der DDR? - Technischer Fortschritt in der Planwirtschaft und dessen Rolle nach 1990
Innovationen werden selten mit der DDR assoziiert – marode Anlagen und veraltete Ausrüstung schon eher. Dabei wird häufig übersehen, dass auch in der DDR ein Erfindergeist zu Hause war, viele Patente entstanden und gezielt in Technik und Bildung investiert wurde. Dem technologischen Wissen sowie den gut ausgebildeten Fachkräften standen jedoch Barrieren der Umsetzung entgegen, sodass dringend erforderliche Modernisierungen ausblieben.Das auf mehrere Jahre angelegte Bremer Forschungsprojekt mit dem Titel „Modernisierungsblockaden in Wirtschaft und Wissenschaft der DDR“ geht den Hemmnissen der Modernisierung nach und untersucht, welche Rolle das technologische Wissen und die Fachkräfte nach 1990 spielten und wie die Modernisierungsblockaden die wirtschaftliche Entwicklung bis heute beeinflussen.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wissen um 11“ des Hauses der Wissenschaft.
Die Online-Diskussion findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Der lange Weg von Ost nach West. 30 Jahre deutsche Einheit.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
17. November 2020, Online-Lesung: Madgermanes
Präsentation der Graphic Novel Madgermanes über das Leben von DDR-Vertragsarbeiter*innen, ihre Träume und Erfahrungen, über Rassismus und nicht-deutsche Perspektiven auf den „Schwarz-Rot-Goldenen“-Taumel mit anschließendem Gespräch mit dem Zeitzeugen Emiliano Chaimite und der Autorin Birgit Weyhe.Die Online-Diskussion findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Der lange Weg von Ost nach West. 30 Jahre deutsche Einheit.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
17. November 2020, Online-Diskussion: 40 Jahre Solidarität? Das gespaltene Erbe der Solidarność im heutigen Polen. Jacek Kołtan und Mateusz Fałkowski im Gespräch mit Susanne Schattenberg.
Im Sommer 1980 entstand aus der Streikbewegung von Hafenarbeiter*innen in Gdańsk eine Massenbewegung, die die sozialistische Regierung Polens herausforderte und die Hoffnung nach gesellschaftlichem Wandel im Land bündelte. Nach zweiwöchigem Streik und anschließenden Verhandlungen gelang es den Streikenden dem Staat die Gründung der ersten freien und unabhängigen Gewerkschaft des Ostblocks abzuringen. Ihr Name war ihr Programm: Solidarność – Solidarität. Nachdem sie 1982 verboten wurde, führte sie dennoch 1989 die polnische Bevölkerung erst in Verhandlungen mit der regierenden kommunistischen Partei und schließlich in die Freiheit.Doch 40 Jahre später erscheint ein gemeinsam begangenes Jubiläum unmöglich. Aus Weggefährten von gestern sind Kontrahenten von heute geworden. Was bleibt also vom Erbe der Solidarność? Wie wird heute an die Akteur*innen und Ereignisse des Jahres 1980 in Polen erinnert? Diesen Fragen werden unsere Gäste Jacek Kołtan vom Europäischen Solidarność-Zentrum in Gdańsk und Mateusz Fałkowski vom Berliner Pilecki-Institut im Gespräch mit Susanne Schattenberg nachgehen.
Dr. Mateusz Fałkowski ist Stellvertretender Leiter des Pilecki-Instituts Berlin. Er ist Soziologe und Historiker und beschäftigte sich unter anderem mit der Solidarność-Bewegung sowie mit zeitgenössischer Protestpolitik.
Dr. Jacek Kołtan ist Forschungsbeauftragter des Direktors des Europäischen Solidarność-Zentrums in Gdańsk. Er ist Philosoph und Politikwissenschaftler und forscht unter anderem zu sozialen Bewegungen sowie zur Geschichte der Solidaritätsidee.
Diskussionsveranstaltung der Forschungsstelle Osteuropa und des EuropaPunkt Bremen im Rahmen des Kolloquiums zur osteuropäischen Geschichte.
Hier finden Sie eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
19. November 2020, Online-Diskussion: Mythos und Missbrauch – Nationalhelden im Osten Europas
Viele Menschen brauchen Vorbilder zur Orientierung. Dabei spielen oft Heldengeschichten eine Rolle. Mal geht es um Sieger im Kampf gegen Feinde, mal um Friedensstifter oder Nationalhelden. Dabei fußt nicht alles auf historischen Fakten, sondern Legenden tragen dazu bei, dass sich um bestimmte Persönlichkeiten Mythen bilden.
In Ausgabe 3/2020 der Zeitschrift „Ost-West. Europäische Perspektiven“ wird dieses Phänomen vor allem anhand von Beispielen aus dem Osten Europas beleuchtet. Die Ausgabe widmet sich dem umstrittenen ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera, dem tschechischen Reformator Jan Hus, aber auch Mutter Teresa. Eine Heldenfigur neuen Typs, die ebenso thematisiert wird, ist die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Bei unserer virtuellen Podiumsdiskussion werden wir darüber diskutieren, ob in Zeiten globaler Unsicherheit solche Helden weiter gebraucht werden und welche Rolle sie heute noch spielen.
Mitwirkende:
- Dr. Grzegorz Rossolinski-Liebe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin - Dr. Klaudija Sabo
Institut für Kulturanalyse, Universität Klagenfurt - Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Professorin für Kultur und Zeitgeschichte Osteuropas, Universität Bremen - Gemma Pörzgen (Moderation)
Journalistin und Chefredakteurin der Zeitschrift "OST-WEST. Europäische Perspektiven
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