Kundgebung
17:00 Uhr, Bremer Marktplatz
Frieden und Freiheit für die Ukraine!
Vortrag und Diskussion
19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung
NS-Überlebende in der Ukraine heute. Ragna Vogel (Kontakte-Контакты e.V.) und Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin) im Gespräch mit Muriel Nägler
Buchvorstellung/Diskussion
19:00 Uhr, Kukoon
Russia’s War in Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen beschreiben den Krieg.
Autorin Tetiana Kostiouchenko im Gespräch mit Eduard Klein
Buchvorstellung/Gespräch
19:00 Uhr, Theater Bremen, Foyer Großes Haus
"White But Not Quite": Gibt es antiosteuropäischen Rassismus?
mit Autor Ivan Kalmar
Einführung: Klaas Anders, Moderation: Anke Hilbrenner
Wissenswertes
Veranstaltungsarchiv 2024
D/UKR/MD 2020, Regie: Resa Asarschahab, 35 Min., teilw. OmU
Kurzfilm mit Vortrag von Anne Sophie Spieler, Universität Bremen
In einer Kombination aus Vortrag und Kurzfilm soll das Schicksal dieser jüdischen Menschen in Transnistrien beleuchtet werden, wobei auch der besondere Bezug zur Hafenstadt Odessa aufgezeigt wird.
In dem 2019 gedrehten Film lernt Felix Zuckermann aus Czernowitz, Sohn der Holocaust-Überlebenden Rosa Zuckermann, erstmals die Deportationsroute seiner Mutter kennen. Felix sucht die Orte in Transnistrien auf, an denen seine Mutter im Winter 1941/42 ihre Eltern, ihren Ehemann und ihren ersten Sohn verlor. Es ist eine Fahrt in die Vergangenheit – mit einem Blick in die Gegenwart und Zukunft der Region, da der Film auch die Erinnerungswerkstatt in Mohyliw-Podilskyj einbezieht.
Vortrag von Lilja Girgensohn über die Räumung der KZ-Außenlager in und um Bremen und die anschließenden Todesmärsche 1945.
21.02.2024 Vortrag: Evgeni Mikhnov-Voitenko and the Problem of a “Second Modernism” in Leningrad Nonconformist Art
Wo: Constructor University Meeting Room 49 in Research IV
Wann: Wednesday, 21.02.2024, 11:00-12:00
Vortrag von Georgii Sokolov
Georgii Sokolov, PhD candidate, DGF research training group “Between Avant-Garde and Nonconformism”
Die Veranstaltung ist Teil des Humanities Colloquium, Spring Semester 2024.
24.02.2024 Filmvorführung "Life to the limit" (Ukraine 2022, 107 min., OmU)
20:00 Uhr
Ort: Kino City 46, | Birkenstraße 1 | 28195 Bremen
In ihrem neuen Dokumentarfilm „Life to the Limit“ bewegen sich die beiden Regisseure Pawlo Peleschok und Jurko Iwanyschyn zwischen Hollywood und dem Donbas. Nach der Oscar-Verleihung 2016 kehren die beiden Veteranen zurück an die Front in der Ostukraine und dokumentieren den Kriegsalltag. Aus ihren Aufnahmen setzen sie ein eindrückliches Mosaik der Ursachen und Folgen des russisch-ukrainischen Krieges zusammen.
Pawlo Peleschok, Regisseur und Protagonist des Films, diskutiert im Anschluss mit Dr. Eduard Klein von der Forschungsstelle Osteuropa über den Film und die Lage in der Ukraine zwei Jahre nach Beginn der großangelegten Invasion.
Pawlo Peleschok
Regisseur | Produzent | Drehbuchautor
Veteran des russisch-ukrainischen Krieges (2014-2020). Ehemaliger professioneller Autorennfahrer und Gewinner von ukrainischen Meisterschaften und Pokalen. Nach dem Ende seiner Karriere eröffnete er seine eigene Produktionsfirma. Während der Revolution der Würde, 2013/14 gründete er gemeinsam mit Yurko Ivanyshyn UkrStream, ein Social-Journalism-Projekt mit zwei Milliarden Aufrufen weltweit. Er wurde Streamer auf dem Maidan, Kriegsfreiwilliger und später Offizier der Streitkräfte der Ukraine. Seit 2020 arbeitet er wieder als Regisseur und Produzent.
Jurko Iwanyschyn
Initiator der Projektidee | Produzent
Veteran des russisch-ukrainischen Krieges (2014-2020). Bekannte und tonangebende Persönlichkeit im Bereich Journalismus, Medien und PR. Er arbeitete für namhaften Medien und Fernsehsendern, gründete Radiosender, war Radio- und TV-Moderator, Journalist und später Produzent im Bereich Fernsehen und Film. Mitbegründer von FinPR, Branchenführer im Bereich Finanz-PR. 2013 wurde er Mitbegründer des Social-Journalism-Projekts UkrStream. Doch 2014 änderte sich alles. Seit Beginn der Revolution der Würde ist er Organisator und Produzent des Online-TV-Kanals UkrSTREAM.TV mit Videoübertragungen mit zwei Milliarden Aufrufen aus der ganzen Welt, wurde später Freiwilliger und schließlich Soldat. Seit 2020 arbeitet er wieder als Produzent
Tickets und weitere Informationen
14.03.2024 Gespräch "Nawalnyj tot und Russland "wählt". Was ist zu erwarten?"
Gespräch mit Irina Scherbakowa (Memorial)
Moderation: Susanne Schattenberg
18:00 Uhr, EuropaPunktBremen
Der Tod des Kreml-Kritikers Aleksei Nawalny im sibirischen Straflager am 16. Februar hat die Welt schockiert und in Russland zehntausende Menschen auf die Straßen gebracht, die Blumen an improvisierten Denkmälern niederlegten. Nawalnys Beerdigung in Moskau am 1. März führte trotz Versammlungsverbots zu einer Massendemonstration von Menschen, die sich trotz der Gefahr, festgenommen zu werden, von dem letzten politischen Gegner Putins verabschieden wollten.
Gleichzeitig stehen Wahlen vor der Tür: Vom 15. bis zum 17. März wird in Russland der Präsident gewählt. Schon jetzt steht so gut wie fest, dass dies erneut Putin sein wird, der seit 2000 in Russland herrscht und nach einer Verfassungsreform von 2020 erneut bis 2036 Präsident sein könnte. All dies geschieht, während Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine nun schon im dritten Jahr fortführt, den Putin immer stärker als Krieg gegen den Westen propagandistisch ausschlachtet.
Was ist nun zu erwarten? Kann sich aus den zehntausenden Trauernden tatsächlich eine neue Protestbewegung entwickeln? Wird Putin weitere zwölf Jahre herrschen und sein Land weiter in die politische Isolation treiben? Wie lässt sich der russische Imperialismus stoppen?
All das wollen wir am Vorabend der Wahlen mit Irina Scherbakowa diskutieren, Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2022, Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, Historikerin, Publizistin und seit 2022 aus Russland ausgereist. Sie lebt derzeit in Berlin.
09.04.2024 Vortrag "Die Aktion “Kámen". Opfer und Täter geheimer Grenzoperationen der tschechoslowakischen Staatssicherheit, 1948-1951"
Vortrag von: Václava Jandečková (Prag)
Begrüßung: Prof. Dr. Michal Kučera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen
Moderation: Janika Rehak
In Kooperation mit dem deutsch-tschechischen Kulturfestival “So macht man Frühling”
Ort: OEG 3790 / hybrid
Uhrzeit: 16 Uhr (s.t.)
10.04.2024 Vortrag “The Lost Revolution”: Russian Avant-Garde Art in the Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Ina Riznychok, Research Associate
Die Veranstaltung ist Teil des Humanities Colloquium, Spring Semester 2024.
Wo: Constructor University Meeting Room 49 in Research IV
Wann: Wednesday, 10.04.2024, 11:00-12:00
17.04.2024 Vortrag "kriegsgefangene Rotarmistinnen im Kontext des Zweiten Weltkrieges"
Mit Muriel Nägler (FSO)
Lunchtalk am Institut für Geschichtswissenschaften
Der Lunchtalk findet im Rahmen der Lunchtalkreihe am Institut für Geschichtswissenschaft statt.
Wo? Osteuropagebäude (OEG), Raum 3790
Wann? 17.04.2024, 12:00 - 13:00 Uhr (s.t.)
25.04.2024 Gespräch "Wohin steuert Russland"
Ina Ruck (Moskau)
in Gespräch und Diskussion mit Susanne Schattenberg und Helga Trüpel
In Kooperation mit der Europa Union Bremen
Wo? Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
Wann? 20 Uhr (s.t.)
09.05.2024, Diskussion "Wie steht‘s um die Sicherheitspolitik in Europa, Herr Anton Hofreiter?"
Mit einer Einführung von Kirsten Kappert-Gonther (MdB)
Vor welchen Herausforderungen steht die Europäische Union anlässlich des Russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine?
Welche Rolle kann und sollte Europa und Deutschland einnehmen und welche positiven und negativen Entwicklungen gab es in den letzten Jahren?In ihrer Funktion als amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag hat Kirsten Kappert-Gonther erst kürzlich die Ukraine bereist und wird von ihren Eindrücken vor Ort berichten.
Es diskutieren:
Anton Hofreiter (MdB, Vorsitzender des Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union)
Susanne Schattenberg (Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen)
Natalie Shtefunyk (Bremer Unternehmerin und Künstlerin)
Diese Veranstaltung bietet eine einmalige Gelegenheit, sich über europäische Sicherheitsfragen zu informieren und aktiv an der Debatte teilzunehmen.
Wo? Falstaff, Schulstraße 26, 28199 Bremen
Wann? 09.05.2024 (Himmelfahrt), 18:30 - 21 Uhr
13.05.2024 Lesung und Gespräch "Die Erinnerung nicht vergessen. Über Schreiben und Dissidenz in Russland"
Ljudmila Ulitzkaja (Berlin) mit Susanne Schattenberg
Im Rahmen der Europawochen
Gefördert von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
Eintritt 7€, Studierende frei nach Anmeldung per Mail an: fso@uni-bremen.de
Wo? Theater Bremen
Wann? 18 Uhr (s.t.)
Vortrag von Natasha Fedorenko, PhD candidate, DGF research training group “Between Avant-Garde and Nonconformism”
Die Veranstaltung ist Teil des Humanities Colloquium, Spring Semester 2024.
Wo: Constructor University Meeting Room 49 in Research IV
Wann: Wednesday, 15.05.2024, 11:00-12:00
29.05.2024, Vortrag "War-time Volunteering and Population Displacement: From Spontaneous Help to Organised Volunteering in Post-2014 Ukraine"
Lecture by Oksana Mikheieva
Abstract
This presentation invites to a conversation about the phenomenon of volunteering in the context of forced displacement of people due to the beginning of Russian aggression against Ukraine in 2014. The complexity and variety of volunteer responses to external aggression and forced migration put us in front of theoretical and methodological challenges. Why should we talk about volunteering as a hybrid phenomenon? What are the specifics of volunteerism development in Ukraine at the first stage of Russian aggression - from 2014 to 2022? What caused the immediate reaction of Ukrainian volunteering to the situation of a full-scale Russian invasion? What potential could the experience of volunteering have for the future reconstruction of Ukraine?
About
Oksana Mikheieva is a UNET Fellow at the Centre for East European and international Studies (ZOiS, Berlin) and a professor at the Department of Sociology, Ukrainian Catholic University (Lviv, Ukraine). She has participated in more than 25 sociological research projects, in 12 she was a principal investigator. She researches a wide range of areas, including the historical aspects of deviant and delinquent behavior, urban studies, paramilitary motivations, forced displacement, migration. She has over twenty years of research and teaching experience. She is co-author of "From "the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021" (Ibidem Press, 2021) and "The War in Ukraine's Donbas" (CEU Press, 2022).
The event is scheduled for Wednesday, May 29, 2024, from 12:00 to 14:00, in the BIGSSS Conference Room 7.3280 (Unicom Building).
The lecture is a joint event organised by the Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) and the BYRD postdoc network "Rethinking Ukrainian Studies: Understanding the Country through Ukrainian Voices," with kind support from the Bremen Early Career Researcher Development (BYRD) and the Research Centre for East European Studies.
05.06.2024, Lesung mit Alexander Estis in der Stadtbibliothek Bremen
18 Uhr (s.t.),
Stadtbibliothek Bremen (Wallsaal)
Moderation: Eduard Klein (FSO Bremen)
Alexander Estis ist Schriftsteller und Kolumnist. Er wurde 1986 in einer jüdischen Künstlerfamilie in Moskau geboren. 1996 siedelte er mit seinen Eltern nach Hamburg über. Nach Abschluß des Studiums lehrte er deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er als freier Autor in Aarau.
2022 erschien als sein sechstes Buch der Prosaband FLUCHTEN. Seine Texte werden in Anthologien und Zeitschriften (u.a. Sinn und Form, Lichtungen, Entwürfe) publiziert. Daneben verfaßt er Essays, Glossen und Kolumnen für Zeitungen wie FAZ, NZZ, SZ, ZEIT. Seine Radiobeiträge sind regelmäßig auf Deutschlandfunk Kultur zu hören. Er tritt regelmäßig mit – oft musikalisch begleiteten – Lesungen und Vorträgen auf. An der Universität Köln und anderen Institutionen lehrt er außerdem professionelles Schreiben.
Alexander Estis ist Mitglied der Vereinigung Autorinnen und Autoren der Schweiz, des PEN Berlin sowie des Exil-PEN. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kurt-Tucholsky-Preis.
Alexander Estis arbeitet vorwiegend in literarischen Kleinformen; hierzu zählen prosaische, lyrische und szenische Miniaturen. Besonderes Kennzeichen seiner Arbeit ist – neben der stilistischen Diversität – die Verschmelzung von prosaischer und metrischer Form, von Satire und Ernst, von Essayistischem und Belletristischem sowie von Wort und Bild.
Veröffentlichungen: https://estis.ch/publications/
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von: Forschungsstelle Osteuropa, Freundeskreis der Stadtbibliothek, Stadtbibliothek Bremen, Europa Union e.V., Literaturfestival globale° und wird unterstützt von Pro Helvetia.
17.06.2024, Vortrag "Die chauvinistische Bedrohung. Russlands Kriege und Europas Antworten"
Sabine Fischer (Berlin)
Wo? Europapunkt Bremen, Am Markt 20, 28195 Bremen
Wann? 18 Uhr (s.t.)
02.07.2024 Vortrag "Beschäftigung, Ernährungssicherheit und sozialer Schutz für Wanderarbeiter während der COVID-19-Pandemie"
Nguyen Thi Dien, eine Professorin der Fakultät für Sozialwissenschaften der Vietnam National University of Agriculture
FSO Raum OEG 3790, 3-Etage auf Englisch
über die vietnamesischen Provinzen Hanoi und Bac Ninh zeigt Prof. Nguyen Thi Dien die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Beschäftigung, die Arbeitszeiten und die Ausgaben von Arbeitsmigranten sowie die staatlichen Maßnahmen auf, die zur Bewältigung der unmittelbaren Probleme ergriffen wurden.
Diese Studie ist von Interesse für Forscher, die sich mit Arbeitsmigration, Sozialschutz und der staatlichen Reaktion auf COVID-19 in Vietnam befassen, sowie für Forscher, die mehr über die Anpassungen von beschäftigungs- und sozialpolitischen Programmen in den (post)sozialistischen Ländern erfahren möchten.
Dieses Seminar wird im Rahmen des Prelab Staff Exchange Programms durchgeführt, das durch einen Marie Curie Staff Exchange im Rahmen des Horizon Europe Programms (grant agreement no: 101129940) unterstützt wird.
29.10.2024 Podiumsdiskussion "Was ist „Osteuropa“? Geschichte und Gegenwart eines widersprüchlichen Konzepts"
Bibliothek der Weserburg Museum für moderne Kunst
Anastasia Tikhomirova (Journalistin, ZEIT und ZEIT Online)
Hans-Christian Petersen (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa Oldenburg)
Artur Weigandt (Autor und Journalist)
Moderation: Klaas Anders
Seit der totalen Invasion der russischen Armee in der Ukraine ist der Begriff „Osteuropa" allgegenwärtig – ob in Social-Media-Posts oder Feuilletontexten: Alle reden über „Osteuropa“. Aber was bedeutet „Osteuropa“ eigentlich? Wer gehört dazu und wer nicht? Wie sinnvoll ist es, Russland, Polen, Tschechien und die Ukraine in eine Kategorie zu stecken? Gibt es „gute“ Osteuropäer*innen, die in der EU und NATO sein dürfen, und „schlechte“, die außen vor bleiben (müssen)?
Diese und andere Fragen wollen wir gemeinsam mit unseren Gäst*innen diskutieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Widersprüche, die das Konzept „Osteuropa“ prägen – ein Konzept, dessen Bedeutung täglich zwischen westlichen Vorstellungen und einer Vielzahl komplexer Identitäten verhandelt wird
Eine Veranstaltung von
Forschungsstelle Osteuropa, Worlds of Contradiction, globale° Festival für grenzüberschreitende Literatur, DFG-Graduiertenkolleg “Contradiction studies”, Weserburg Bremen
30.10.2025 Gespräch "Wenn man nur die Kunst des Schreibens gegen das Kriegshandwerk tauschen könnte“ - Ukrainische Schriftsteller*innen in Zeiten des Krieges
WANN: Mittwoch, 30.10.24 18:00
WO: Europapunkt Bremen
"Wenn man nur die Kunst des Schreibens gegen das Kriegshandwerk tauschen könnte“ - Ukrainische Schriftsteller*innen in Zeiten des Krieges mit Dr. Oxana Matiychuk
Was machen Schriftsteller*innen, wenn ein Krieg in ihrem Land ausbricht? Es gibt verschiedene Antworten auf diese Frage, wie wir nach zweieinhalb Jahren Krieg in der Ukraine wissen. Schreibende bleiben ihrem Handwerk treu, dokumentieren und verarbeiten die Geschehnisse im Wort; sie organisieren Spendenaktionen für dringend benötigtes Material an der Front oder werden als freiwillige Helfer*innen für Geflüchtete aktiv. Einige wählen jedoch die radikalste und die gefährlichste Form des Widerstandes und ziehen in den Krieg – wie etwa Artem Tschech oder seit Kurzem Serhij Zhadan. Das abgewandelte Zitat im Titel bezieht sich auf die Aussage der im Juni 2023 in Kramatorsk durch eine russische Rakete getöteten Schriftstellerin Viktoria Amelina. Es steht für den Wunsch vieler Schreibenden, ihre Fähigkeiten am liebsten gegen das Kriegshandwerk einzutauschen und sie gegen die russischen Besatzer wirksam einzusetzen. Im Vortrag wird es um das Handeln und Schreiben als Existenzformen ukrainischer Autor*innen im russischen Angriffskrieg gehen.
Dr. Oxana Matiychuk ist Germanistin am Lehrstuhl für ausländische Literaturgeschichte, Literaturtheorie und slawische Philologie an der Jurij-Fedkovyč-Universität Tscherniwzi im Westen der Ukraine. Sie leitet das Kulturzentrum Gedankendach, das im Herbst 2009 gegründet und 2023 für sein anhaltendes Engagement mit dem Georg-Dehio-Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus schreibt sie in der Süddeutschen Zeitung in unregelmäßigen Abständen die Kolumne „Ukrainisches Tagebuch“.
Moderation: Prof. Dr. Susanne Schattenberg, Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa und Professorin für Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bremen
20.11.2024 Podiumsdiskussion "1000 Tage Krieg in der Ukraine - wie weiter?"
Europapunkt, Am Markt 20, 28195 Bremen
mit Mattia Nelles (Deutsch-Ukrainisches Büro, Düsseldorf/Berlin), Eduard Klein und Oksana Chorna (beide FSO Bremen), moderiert von Susanne Schattenberg (FSO).
Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dauert nun schon 1.000 Tage an. Die russische Armee rückt langsam, aber stetig immer weiter im Donbas vor. Angesichts der gezielt zerstörten Energieinfrastruktur der Ukraine steht dem Land ein dunkler und kalter Winter bevor. Wie ist die aktuelle Lage in der Ukraine - an der Front, in Politik und in der Gesellschaft? Und wie sind die Aussichten auf ein Ende des Krieges, den Wiederaufbau und die EU-Integration?
Darüber diskutieren Oksana Chorna, Doktorandin der Forschungsstelle Osteuropa mit Schwerpunkt auf Sozialpolitik; Eduard Klein, Redakteur der renommierten "Ukraine-Analysen", ebenfalls von der Forschungsstelle Osteuropa, und der Ukraine-Experte Mattia Nelles vom Deutsch-Ukrainischen Büro in Düsseldorf/Berlin. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von der Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa, Susanne Schattenberg.
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltet von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (FSO) im Rahmen der Odessa Tage 2024 in Bremen. Das gesamte Programm finden Sie als PDF hier.
23.11.2024 Filmvorführung und Gespräch "Heller Weg"
Mit Regisseurin Iryna Riabenka, moderiert von Oksana Chorna (FSO)
19 Uhr, Kulturwerkstatt Westend, Waller Heerstr. 294, 28219 Bremen
Der Dokumentarfilm von Iryna Riabenka zeigt auf subtile und bedrückende Weise, welche Folgen die russische Aggression für die Menschen in der Ukraine hat. Im Zentrum des Films steht das Foltergefängnis "Isolation" in Donezk. An diesem Ort verschwinden immer wieder Menschen, so auch der junge Journalist Stanislav Aseyev, der unvercover für freie ukrainische und internationale Medien aus der von Russland besetzten "Volksrepublik Donezk" im Osten der Ukraine berichtete. Fast 1000 Tage dauerte seine Haft. Nach seiner Freilassung bei einem Gefangenenaustausch versucht er, das Erlebte zu verarbeiten. Im Herbst 2020 besuchte Iryna Riabenka Stanislav mit ihrem Filmteam in Kyjiw und begleitete ihn auf seinem Weg zurück ins Leben.
Iryna Riabenka arbeitete als Fernsehjournalistin, investigative Reporterin und Filmemacherin für verschiedene Fernsehsender wie SWR, BR, Deutsche Welle und OK Magdeburg. Ihr Regiedebut "Heller Weg" wurde weltweit auf Festivals ausgezeichnet und ist erstmals in Norddeutschland zu sehen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Odessa-Tage statt. Das gesamte Programm als PDF hier.
Länder-Analysen
» Länder-Analysen
» Eastern Europe - Analytical Digests
Online-Dossiers zu
» Russian street art against war
» Dissens in der UdSSR
» Duma-Debatten
» 20 Jahre Putin
» Protest in Russland
» Annexion der Krim
» sowjetischem Truppenabzug aus der DDR
» Mauerfall 1989